Traumstadt SFO

2 Wochen, 3 232 Meilen (5 201 km), 81 Stunden reine Fahrtzeit. Klingt vielleicht verrückt, ist aber wahnsinnig toll.

Und das tollste Ende kam da erst noch: San Francisco. Davor stand aber noch der Trennungsschmerz von unserem Nissan Altima und die Aufgabe, einen Kofferraum, eine Rückbank alias Kleiderschrank und diverse andere Versteck- und Verstaumöglichkeiten so zu dezimieren, dass all die Sachen in einem Koffer und der ein oder anderen Tasche Platz hat.

San Francisco hat es uns dann auch nicht leicht gemacht, sondern uns mit Regenprasseln begrüßt. Sich davon allerdings die Spaß am cable car fahren verderben zu lassen, kommt natürlich nicht in Frage.

Bevor wir am nächsten Nachmittag einen kleinen Hagelschauer und die erstaunten Gesichter der Einheimischen ob dieses Wetterspektakels erleben konnten, ging es auf drei Walking Tours, die erste führte uns durch Chinatown.Alles in Langzeichen, schließlich kamen die Chinesen früh, um an der Ost-West-Eisenbahnlinie mit zu bauen – und sind geblieben.
Deshalb ist auch die Flagge der Republik China/Taiwan sehr verbreitet. Als fortschrittlicher Schritt wird jede neue Fahne der Volksrepublik angesehen.

Und weil Chinatown nun mal eine Miniversion von China/Taiwan ist, erzählt man sich die aufregendsten Geschichten von Triaden, die hier das Viertel kontrolliert haben, mitsamt Opium und Bandenkriegen. Und weil Chinatown bis in die 70er Jahre nicht wirklich unter der Jurisdiktion der Stadt stand, ließ es sich hier als reicher Bürger von San Francisco ganz gut und bunt treiben. Jungs an der Straßenecke pfiffen, sobald sich doch mal ein Polizist in die Gegend verirrte. Es tauchen auch heute noch Geheimgänge auf, durch die ein Mann bequem und aufrecht und vorallem unbeobachtet gehen kann. Dort, wo heute ein 98cent-Laden lungert, sollen sich schon die Beatles vergnügt haben. Nachdem Chinatown in Form einer ach so typischen, irgendwie wohlbekannten, über den Tisch-ziehenden Chinesin bewiesen hat, dass es wirklich wie China ist, rief das Italienische Viertel. Der Übergang wird wohl nirgends so schön illustriert wie an diesem Haus, dessen eine Fassade chinesisch angemalt ist, während die Wand ums Eck von italienischen Bildchen geschmückt wird. Hier im obersten Stock haben Francis Ford und Sofia Coppola ihre Büroräume.Wohingehend Coppola hier das Drehbuch zum Paten geschrieben hat.

Und hier soll sich Sean Penn öfters mal die Ehre geben. Falls es noch jemanden gibt, der bis jetzt noch nicht von der Fantastischheit dieser Stadt gefangen ist – es gibt auch was zum Spielen für die Jungs.The Stinking Rose – der Slogan „We serve our garlic with food“ sagt wohl schon alles…. SF du wirst doch nicht etwa unsymphatisch werden…..Puh, gerade noch die Kurve bekommen. Apropos – Lombard Street.Die wohl am meisten gewundene Straße der Welt. Hauptsächlich befahren von Touristen in ihre Mietwagen, wenn man Glück hat gerade von einer indischen Familie, die das Sträßchen lautstark mit Bollywood-Klängen beschallt. 

Und die Straßen sind tatsächlich steil:

Gemütlich lässt es sich in der Sonne an den Piers abhängen.

Aber besser ist da schon dieser Ausblick auf die Stadt von der….Golden Gate Bridge aus

Im Hippie-Viertel Haight-Ashbury.cable car – weils einfach toll ist

Alcatraz – berühmt berüchtigte Gefängnisinsel „The Rock“ und zeitweise Al Capone´s zuhause.

1969 besetzten dann indianische Ureinwohner die Insel, um für ihre Recht zu demonstrieren und das Stück Land zurück zu erobern – für sie wäre es ein wichtiges Symbol gewesen, „The Rock“ in indianischer Hand zu wissen und diesen Blick den einfahrenden internationalen Schiffen zu bieten.

Gefängniszelle Da ist es hier doch viel schöner. Die Painted Ladies am Alamo Square: Auf zahllosen Postkarten verweigt, leben in den Häusern tatsächlich Menschen – hinter öfters mal zugezogenen Vorhängen.